Zur Talmühle
„Kehre ein, halte Rast und bleib der Talmühl` treuer Gast.“

Die Talmühle in Stangengrün, eine Gaststätte mit langer Tradition

Im Jahre 1460 wird die Talmühle, damals als untere Mühle bezeichnet, erstmals erwähnt.

Gelegen am unteren Ende von Stangengrün, direkt am Dorfbach, der auch den Mühlenteich mit Wasser versorgt, eine Grundvoraussetzung, um mit dem hölzernen Mühlenrad die Mahlsteine anzutreiben und das Getreide der Bauern zu mahlen. 

Bis 1956 wurde auf die althergebrachte Art durch unseren Großvater noch Mehl und Schrot gemahlen. Davon zeugen nur noch der Teich sowie der intakte Mühlgraben, durch den das Wasser auch heute noch fliest.

Ein weiterer Hinweis auf eine alte Wassermühle ist über der Haustüre zu erkennen. Im Abschlussstein der Graniteinfassung sind die Buchstaben J.D.W. zu finden, darunter die Jahreszahl 1805 zwei blaue Wellenlinien. Die Initialen verweisen auf den damaligen Eigentümer Johann David Weiß, der zu dieser Zeit vermutlich eine größere bauliche Veränderung vornahm. An den beiden Wellenlinien darunter erkennt man, dass es sich um eine mit Wasser betriebene Mühle handelt.

Schon immer gehörte auch eine kleine Landwirtschaft dazu, wo vorwiegend für den Eigenbedarf Kartoffeln, Getreide und Futter für die Tiere angebaut wurde.

Seit wann auch die Gaststätte betrieben wurde, lässt sich leider nicht nachvollziehen. Nachdem der Mühlenbetrieb aufgegeben wurde, bauten unsere Großeltern, Leo und Frieda Jagelski, die alten Räumlichkeiten zu „Fremdenzimmern“ aus und boten diese als Urlaubsunterkünfte an.

Noch bis 1992 verbrachten viele Stammurlauber aus Nah und Fern in der warmen Jahreszeit hier ihren Urlaub.

Ab Mitte der siebziger Jahre übergaben dann die Großeltern die Verantwortung an die Tochter Hiltrud Panzert und ihren Mann Konrad, die zusammen den Familienbetrieb fortführten, ausbauten und auch durch schwere Zeiten immer sicher leiteten. 

Als die meisten landwirtschaftlichen Flächen zu DDR-Zeiten an die LPG abgegeben werden mussten und nur noch wenig Land zu Bewirtschaftung blieb, gelang es ihnen trotzdem ein Schwein oder Rind zu schlachten und die meisten Kartoffeln selbst anzubauen. 

Der nächste Generationenwechsel in der Talmühle fand 2007 statt. Seitdem übernahm Ines Panzert die Gastwirtschaft zusammen mit Andre und Sohn Eric.